Pumpen unter erschwerten Bedingungen: wenn die Ventile nicht schließen
Ohne auf die Details der zugrunde liegenden Mechanismen eingehen zu wollen, möchten wir Ihnen an dieser Stelle die funktionelle Basis der fortschreitenden Herzschwäche erklären. Speziell wollen wir die „myxomatöse Mitralklappenerkrankung“ beleuchten, die häufigste Ursache der Herzinsuffizienz bei Hunden. Dieser lange Name bezeichnet die zunehmende Rückbildung und den Funktionsverlust der Herzklappe, die zwischen dem linken Vorhof und der linken Kammer als Ventil agiert.
· Die linke Kammer entspricht der zentralen Pumpstation im Herzen. Von hier aus wird das Blut in die großen Gefäße gepumpt und erreicht sämtliche Organe im Körper, darunter das Gehirn, die Muskulatur und die Nieren, um nur einige zu nennen.
· Der linke Vorhof ist der linken Kammer vorgeschaltet. Sauerstoffreiches Blut sammelt sich im linken Vorhof und wird in Übereinstimmung mit dem Herzrhythmus in die linke Kammer geleitet.
· Damit das Blut vom linken Vorhof in die linke Kammer fließen kann, muss das dazwischen liegende Ventil – die Mitralklappe – geöffnet sein.
· Wenn sich die linke Kammer zusammenzieht, um das Blut in den Körper zu pumpen, ist es wichtig, dass die Mitralklappe geschlossen ist. Das Blut soll natürlicherweise weiter gepumpt werden und nicht zurück in den Vorhof fließen.
· Bei vielen herzkranken Hunden schließt die Mitralklappe nicht richtig. Beim Versuch, Blut aus der linken Kammer in den Körper zu pumpen, fließt ein Teil über das offene Ventil zurück in den Vorhof.
· Das hat zur Folge, dass der Vorhof überlastet wird und außerdem nicht genügend Blut in den Körper gepumpt werden kann. Das Herz versucht, gegenzusteuern, indem es kräftiger pumpt, aber langfristig kann es der erhöhten Belastung nicht standhalten.