Ursachen: Warum hat die Katze Durchfall?

Durchfall (Diarrhö) bei der Katze kann zahlreiche Ursachen haben. In vielen Fällen ist der Grund des Durchfalls harmlos, etwa wenn die Katze etwas gefressen hat, das ihr nicht bekommen ist. In solchen Fällen fragen sich manche Besitzer: Warum hat die Katze Durchfall, ist ansonsten aber fit? Meist steckt in solchen Fällen nichts Ernstes dahinter, wenn die Katze trotz des Durchfalls munter wirkt und die Beschwerden nach ein bis zwei Tagen von selbst verschwinden. Besteht der Durchfall hingegen länger oder wirkt das Tier matt und krank, können schwerwiegendere Gesundheitsprobleme der Grund sein.

Beispiele für Ursachen von Durchfall bei Katzen sind:

• Ungeeignete Nahrung, z. B. verdorben, zu scharf gewürzt
• Ungewohnte Nahrung, z. B. plötzliche Futterumstellung
• Infektionen, z. B. mit Viren, Bakterien, seltener auch Pilzen
• Parasitenbefall, z. B. Giardien (v. a. bei jüngeren Kätzchen)
• Futtermittelunverträglichkeit
• Vergiftungen
• Immunbedingte chronische Darmentzündung, z. B. bei Inflammatory Bowel Disease (IBD)
• Tumore des Magen-Darmtrakts
• Erkrankungen, die nicht vom Magen-Darmtrakt ausgehen, z. B. Stoffwechselerkrankungen wie Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose), Entzündung der Bauchspeicheldrüse (Pankreatitis) oder der Gallengänge (Cholangitis), Funktionsstörung der Bauchspeicheldrüse (exokrine Pankreasinsuffizienz, EPI)
• Ggf. bestimmte Medikamente, z. B. Antibiotika
• Psychische Ursachen, z. B. Stress (Umzug, neues Tier im Haushalt, Familienzuwachs)

Welche Symptome können bei Katzen mit Durchfall auftreten?

Manche Halter fragen sich: Wie erkennt man Durchfall bei der Katze? Benutzt die Samtpfote ein Katzenklo, lässt sich Durchfall in der Regel leicht erkennen: Normaler Kot ist mäßig weich und in jedem Fall gut geformt, bei Durchfall hingegen ist der Kot breiig, ungeformt oder sogar wässrig. Mitunter können Katzen unter blutigem Durchfall leiden, wobei frisches Blut ein Hinweis auf eine Erkrankung im letzten Darmabschnitt ist. Oftmals fällt auch auf, dass der Durchfall „stinkt“, das heißt deutlich übelriechender ist als normaler Kot. Fachleute unterscheiden außerdem, ob der Durchfall akut oder chronisch, das heißt mit mehr oder weniger starker Ausprägung dauerhaft auftritt.

Durchfall bei der Katze: Welche weiteren Beschwerden kommen vor?

Durchfall selbst ist ein Symptom, das heißt ein Anzeichen einer Erkrankung oder gesundheitlichen Störung. Je nach Auslöser können außer dem Durchfall bei der Katze daher noch weitere Beschwerden bestehen, darunter:

• Fieber
• Mattigkeit, Apathie
• Fressunlust
• Schwäche
• Zusätzliches Erbrechen
• Zittern
• Ggf. neurologische Symptome wie Krämpfe

Bei enstprechenden Begleitsymptomen ist ein zeitnaher Tierarztbesuch erforderlich!

Katze mit Durchfall: Was untersucht der Tierarzt?

Bevor eine tierärztliche Untersuchung erfolgt, ist für das Praxisteam zunächst die Vorgeschichte wichtig. Dazu zählen zum Beispiel Aspekte wie:

• Seit wann hat die Katze Durchfall?
• Bestehen weitere Krankheitszeichen, z. B. Erbrechen, Schwäche oder Appetitlosigkeit?
• Wie sieht der Durchfall aus (z. B. breiig, wässrig oder blutig?)
• Ist die Katze ein Freigänger?
• Wann fand die letzte Entwurmung statt?
• Hat die Katze alle empfohlenen Impfungen, und ist der Impfschutz noch aktuell?
• Erhält die Katze Medikamente?

Im Anschluss erfolgt eine körperliche Untersuchung der Katze. Dabei tastet der Tierarzt unter anderem den Bauch ab, misst die Temperatur und achtet auf Auffälligkeiten wie blasse Schleimhäute. Wichtig ist außerdem zu beurteilen, ob die Katze infolge des Durchfalls ausgetrocknet ist. Dazu zieht der Tierarzt eine Hautfalte auf, meist an der Körperseite der Katze, und beobachtet, wie schnell diese wieder verstreicht. Bleibt die Hautfalte länger als eine bis zwei Sekunden stehen, ist dies ein Hinweis, dass das Tier an einem Flüssigkeitsmangel leidet.

Je nach Verdacht der Durchfallursache werden mitunter spezifische Untersuchungen veranlasst, zum Beispiel eine Blutuntersuchung, bildgebende Verfahren wie Ultraschall- oder Röntgenuntersuchungen sowie Kotuntersuchungen (z. B. bei Verdacht auf Parasitenbefall).

Wie kann ich Durchfall bei meiner Katze stoppen?

Für Tierhalter gibt es keine generelle Maßnahme, die Durchfall bei der Katze sofort stoppt. Einige Faktoren tragen aber dazu bei, die Durchfallsymptome zu lindern und zu verhindern, dass sich der Gesundheitzustand der Katze verschlechtert: Denn leidet eine Katze an Durchfall, verliert sie in kurzer Zeit viel Flüssigkeit und Mineralstoffe. Daher ist es im ersten Schritt wichtig, dass die Katze jederzeit Zugang zu ausreichenden Mengen Trinkwasser hat. Gegebenenfalls können mehrere Trinknäpfe in der Wohnung verteilt aufgestellt werden. Bei starkem Durchfall kann es nötig sein, dass der Tierarzt den Flüssigkeitsverlust der Katze durch eine Infusion ausgleicht.

Was füttere ich meiner Katze bei Durchfall?

Zusätzlich hilft es, Katzen bei Durchfall Schonkost anzubieten, damit sich ihr Magen-Darmtrakt beruhigt. Dazu eignet sich kurzfristig eine selbstgekochte Ration, zum Beispiel aus gekochtem Hühnerfleisch (ohne Haut und Knochen) und ergänzend gekochten Möhren. Beides kann bei Bedarf püriert werden. Hervorragend bietet sich außerdem für Katzen mit Durchfall die Spezialdiät PRO PLAN VETERINARY DIETS EN St/Ox Gastrointestina l an, insbesondere, wenn die Diät über mehrere Tage oder dauerhaft gefüttert werden soll. Die Diät ist gezielt sowohl für Katzen mit akuten wie auch chronischen Magen-Darm-Erkrankungen entwickelt. Aufgrund der hohen Verdaulichkeit fördert die Spezialnahrung die Aufnahme von Nährstoffen und unterstützt eine gesunde Darmflora. Durch die gezielte Auswahl an Proteinen kann sich PRO PLAN VETERINARY DIETS EN St/Ox Gastrointestinal zudem auch für Katzen mit nachgewiesenen Allergien eignen.

Für eine gesunde Darmflora untersützt zusätzlich PRO PLAN Forti Flora Katze : Das Ergänzungsfuttermittel kann die Kotqualität bei Magen-Darm-Problemen unterschiedlicher Ursachen (etwa weicher Kot infolge von Stress, Antibiotikabehandlung, zu rascher Futterumstellung) verbessern.

Fütterungtipps bei Durchfall:

• Lieber fünf bis sechs kleine Portionen Schonkost anbieten als wenige große Portionen
• Immer frisches Futter anbieten (nicht länger stehenlassen)
• Bei Appetitlosigkeit Futter leicht anwärmen, damit es aromatischer riecht
• Bei einer Futterumstellung langsam vorgehen, neues Futter zunächst in kleinen Portionen anbieten

Durchfall bei der Katze: Wann zum Tierarzt?

Grundsätzlich gilt: Wirkt eine Katze mit Durchfall matt und krank, leidet unter wässrigem oder blutigem Durchfall oder erbricht zusätzlich, ist ein zeitnaher Besuch in der Tierarztpraxis immer ratsam. Katzenwelpen und Jungtiere mit Durchfall sollten bereits am ersten Tag der Beschwerden tierärztlich untersucht werden. Junge Kätzchen trocknen sehr schnell aus, und es kann sich in wenigen Stunden ein lebensbedrohlicher Zustand entwickeln.

Bei erwachsenen Katzen, die lediglich weichen Kot haben oder aber Durchfall, jedoch ansonsten munter wirken, kann man in der Regel ein bis zwei Tage abwarten und beobachten, ob sich die Beschwerden von selbst legen.

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Datum: Januar 2024

Quellen:

Bolbecher, G., Dillitzer, N.: Ganzheitliche Ernährung für Hund und Katze. Thieme Verlag 2020

Lutz, H. et al.: Krankheiten der Katze. Thieme Verlag 2019